Die OKR Methode ist ein modernes und agiles Rahmenwerk für Organisationen und Teams jeder Größe, das unterstützt, gemeinsam effektiv und effizient an der Umsetzung der Vision, Strategie und Planung – sowie der Unternehmensziele – zu arbeiten.
Sie ermöglicht es, eine Vision durch Fokus, Klarheit und Transparenz sowie Motivation, Leidenschaft und Ehrgeiz umzusetzen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Grundlagen zu OKR vor: die OKR Definition und das OKR Framework – sowie einige OKR Beispiele.
Weitere OKR Beispiele für gute OKRs finden Sie auf der Seite OKR Beispiele – weiterführende Literatur auf der Seite OKR-Bücher.
Falls Sie Unterstützung bei der OKR-Einführung benötigen – weiterführende Infos auf der Seite OKR Einführung.
Wir, die OKR-Experten, unterstützen Sie gerne bei der OKR-Einführung:
OKR ist ein Akronym, das für “Objectives and Key Results” (engl. Ziele und Schlüsselergebnisse) steht. Es ist ein Framework zum Setzen von Zielen (Objectives) und zur Messung von Schlüsselergebnissen (Key Results) als auch ein kritischer Denkansatz zur kontinuierlichen Verbesserung – eigentlich eine ganze Philosophie (deshalb geht es in unseren Seminaren nicht nur um das verstehen, sondern um das erleben und verinnerlichen). OKR fördert die intrinsische Motivation.
Die Frage wird am besten durch die Anwendung von OKR beantwortet. Die Methode ist:
OKR verbindet lang- und mittelfristige Ziele (Vision, Leitbild, Unternehmensstrategie) mit kurzfristigen Zielen und Aufgaben. OKR ist eine agile Methode und erlaubt Agilität bei gleichzeitiger Sicherstellung einer gewissen Kontinuität.
OKR ist ein System des kontinuierlichen Lernens – aus Erfolgen und Misserfolgen/Fehlern. Es ist ein System, das die Selbstbeobachtung erlaubt und damit die Weiterentwicklung, die Evolution fördert. OKR ist eine Methode zur “lernenden Strategieentwicklung”, bei der mit kleineren Maßnahmen begonnen wird, noch bevor die Bewertung verschiedener Alternativen stattgefunden hat – eine sich langsam vortastende Vorgehensweise im Strategieprozess.
Die OKR-Methode läßt sich gut in agilen Organisationen einführen, die bereits mit anderen Rahmenwerken, wie Scrum und Kanban – als auch mit skalierten Scrum Rahmenwerken, wie SAFe®, LeSS und Nexus kombinieren. Auch die Ansätze des Lean Startup Modells: u.a. der Build-Measure-Learn Zyklus, der MVP-Ansatz uvm. läßt sich gut mit OKR verbinden und ergänzen. Hier ein Artikel, wie OKR SAFe ergänzen kann und SAFe OKR.
OKR funktioniert auch in jeder Organisationsform zur Umsetzung von Unternehmenszielen: Linien- und Matrixorganisation, Squads/Chapters/Tribes (Spotify Modell), Holokratie bzw. Holakratie sowie Soziokratie.
OKR kann auch als eine moderne Managementmethode betrachtet werden: zur Führung einzelner Teams durch eine Führungskraft im Sinne der “servant Leadership” – sowie ggf. von einzelnen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern, wobei wir letzteres nicht empfehlen, da hierbei schnell der Teamgeist verloren gehen kann. OKR erlaubt eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit auf neue Situationen und erhöht damit die Resillienz von Unternehmen.
Dies macht die OKR Methode zu einem wirkungsvollen Werkzeug, das gerade in der heutigen Zeit schneller Veränderungen und zunehmend verteilten Teams in Homeoffices an Bedeutung und Beliebtheit gewinnt.
Wir, die OKR-Experten, unterstützen Sie gerne bei der OKR-Einführung & Optimierung:
Mit dem Akronym FACTS lässt sich die Essenz von OKR sehr gut darstellen: dabei steht FACTS für Focus, Alignment, Commitment, Transparency und Stretching.
Die Methode verhilft, hohen Fokus ins Unternehmen zu bringen, damit die wichtigen Ziele erfüllt werden. Mit OKR wird Fokus auf das Richtige und Wichtige effektiv und effizient umgesetzt.
Die konsequente Ausrichtung aller Abteilungen, Teams, Führungskräfte und Mitarbeitenden, verhilft zu einer enormen Kooperations- und Unterstützungsbereitschaft.
Aufgrund eines symbiotischen Wechselspiels von top-down, bottom-up und horizontalen Zielvereinbarungen entsteht ein außergewöhnliches Commitment auf allen Ebenen und allen Stufen.
Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter und alle Führungskräfte wissen zu jedem Zeitpunkt, an welchen Zielen, Erfolgstreibern und Aufgaben die Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen arbeiten – dadurch wird eine nie da gewesene Transparenz gefördert und gewährleistet.
Strech Goals sind herausfodrderne oder ambitionierte Ziele. Richtig angewandt geht mit der 10x Methode eine enorme Motivationswelle durch die gesamte Organisation. Das „Stretchen“ der Ziele, indem diese extrem ambitioniert und zum Teil sogar unerreichbar formuliert werden (Moonshot Ziele), führt zu komplett neuen, kreativen Wegen und Denkweisen, die jedes Unternehmen extrem skalieren lassen und somit noch erfolgreicher machen. In diesem Sinne sind “Strech Goals” erreichbare Ziele – unter Anwendung völlig neuer kreativer Vorgehensweisen. Durch Kreativitäts- und Innovationstechniken wird zudem viel Stärker in die Zukunft gedacht. Mehr dazu hier.
Die Methode hat seinen Ursprung bei der Firma Intel.
Der Begründer von OKR ist Andrew Stephen Grove – kurz Andy Grove. Er war der erste COO und langjähriger CEO von Intel.
Intel, bekannt durch seine PC-Mikroprozessoren und dem Slogan “Intel inside”, wurde 1968 von Gordon E. Moore (bekannt durch das Moorsche Gesetz) und Robert Noyce gegründet. Am Tag der Gründung von Intel wurde auch Andy Grove eingestellt, der das Unternehmen in den 1980ern und 1990ern als CEO leitete. Er war kein echter Mitgründer, hatte jedoch einen Status, wie ein Gründer und wird deshalb oft als “late founder” bezeichnet.
Grove hat seinen Ansatz von “OKR” 1971 bei Intel eingeführt – er war seinerzeit 35 Jahre alt. 1983 wurde der Ansatz das erste Mal in seinem Buch „High Output Management“ dokumentiert. Darin stellt er die Methode von qualitativen Indikatoren (später “Objectives”) und messbaren Indikatoren (später “Key Results”) im Rahmen einer “Breakfast Factory” vor. Grove nannte seine Methode seinerzeit „iMbO – Intel Management by Objectives“ – wie der Name schon erahnen lässt, war es eine Weiterentwicklung von MbO – Management by Objectives.
OKR scheint auf den ersten Blick einige Gemeinsamkeiten mit der Methode MbO zu haben, unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Aspekten.
Buch-Cover von 1983 – Copyright Random House Verlag
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Original Video eines Vortrages von Andy Grove aus den 70er Jahren
Die OKR-Historie
1974 kam John Doerr im Alter von 23 Jahren zu Intel. Er arbeitete seinerzeit als Vertriebsmitarbeiter und besuchte in den 1970s, wahrscheinlich 1975 einen “OKR-Kurs” von Grove.
Doerr wechselte 1980 zur im Silicon Valley angesiedelten Venture-Capital-Firma Kleiner Perkins (seinerzeit noch Kleiner Perkins Caufield & Byer) und wurde dort Investment-Manager.
1999 investierte Kleiner Perkins in Google – mit Doerr als Investment Manager.
John Doerr – ca. im Jahre 1999
Quelle: Buch The Google Story (2018 Updated Edition): Inside the Hottest Business, Media, and Technology Success of Our Time (English Edition) Kindle Ausgabe von David A. Vise und Mark Malseed
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John Doerr stellte dann im selben Jahr, also 1999, das Thema OKR bei Google vor. Seinerzeit waren bei Google erst 40 Mitarbeitende beschäftigt.
Der neue Managementansatz wurde eingeführt und dort über die Jahre weiterentwickelt – und ist auch heute noch ein wesentlicher Erfolgstreiber von Google bzw. Alphabet.
Larry Page, der Mitgründer und langjährige CEO von Google, später Alphabet, äußert sich in Doerrs OKR-Buch “OKR: Objectives and Key Results: Wie Sie Ziele, auf die es wirklich ankommt, entwickeln, messen und umsetzen” wie folgt:
Larry Page, Mitgründer und langjähriger CEO von Google, später Alphabet
John Doerr veröffentlichte im September 2017 sein Buch zur OKR-Methode mit dem Titel: “Measure What Matters: OKRs: The Simple Idea that Drives 10x Growth”, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Der deutsche Titel heißt: “OKR: Objectives & Key Results: Wie Sie Ziele, auf die es wirklich ankommt, entwickeln, messen und umsetzen”. Seine Website: www.whatmatters.com
Weitere OKR-Erfolgsgeschichten sind: LinkedIn, Twitter, Uber, Spotify und viele weitere Unternehmen.
Als OKR Full-Service Agentur unterstützen Sie bei der OKR-Einführung und Optimierung – mit Beratung & Begleitung, OKR Seminaren & Workshops und bei der OKR-Software Auswahl.
Erno Marius Obogeanu-Hempel und unsere weiteren OKR-ExpertInnen
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Da die OKR-Methode die Stärken und Vortiele verschiedener Zielsetzungs- bzw. Managementmethoden vereint, kann OKR als „Best-of“ und als symbiotische Weiterentwicklung dieser bezeichnet werden:
OKR besteht, wie der Name schon sagt aus Zielen (= Objectives) und Ergebniskennzahlen bzw. Schlüsselergebnissen (= Key Results) – so erfolgt die Formulierung der Ziele:
Ein Objective ist ein inspirierendes, qualitatives und ambitioniertes Ziel. Es beschreibt, was es zu erreichen gilt. Objectives geben eine Richtung vor und beschreiben die nächste Etappe zur Umsetzung bzw. zur Erreichung der Vision.
Sie beantworten also die Frage “Was wollen wir erreichen?” bzw. “Wo wollen wir hin?“.
Objectives sind…
Auf einer Ebene, zum Beispiel Unternehmen, Abteilung oder Team, sollten unserer Erfahrung nach zwei bis maximal vier Objectives definiert werden. In der Regel werden bei meist operativ tätigen Abteilungen und Teams weniger OKR-Sets erstellt für Verbesserungsthemen, bei mehr strategisch tätigen Abteilungen und Teams mehr OKR-Sets – bis zu vier.
Objective #1
Wir haben durch eine umfangreiche Kundenbefragung neue wertvolle Insights bekommen.
Objective #2
Wir haben Maßnahmen für eine optimierte Kundeninteraktion durchgeführt.
Objective #3
Wir haben durch den neuen optimierten Onboarding-Prozess begeisterte neue Mitarbeitende von Anfang an.
Objective #4
Wir sind Heros, Sales-Kontakte in Hot Leads zu verwandeln, die zu begeisterten Kunden werden.
Objective #5
Wir haben eine vollständige automatisierte. Testumgebung mit umfangreichen Unit Tests für ein reibungsloses Continuous Deployment aufgesetzt.
Objective #6
Wir haben einen enormen Zulauf durch eine neue geniale Pricingstrategie für Neukunden.
Ein Key Result (manachmal abgekürzt mit “KR”) ist im Unterschied zum Objective ein quantitatives Schlüsselergebnis – klar aussagend, ob ein Ziel (Outcome) erreicht wurde. Es beschreibt, wie wir den Outcome unseres Objectives messen. Key Results konkretisieren damit das Objective i.S. der Werteversprechen und messen den Fortschritt zum Ziel (zum Objective).
Sie machen das Objective dadurch messbar und beantworten die Frage “Wie messen wir den Outcome?” – den Fortschritt während des OKR-Zyklus und das Ergebnis nach Abschluss des OKR-Zyklus.
Ein Key Result steigert die Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel (Objective) erreicht wird – es lässt sich jedoch damit nicht messen, ob wir schlussendlich erfolgreich waren, oder nicht. Hierzu muss der Outcome und damit auch das Objective begutachtet werden.
Key Results sind …
Wir, die OKR-Experten, bilden Sie gerne zum OKR Coach / Master aus:
Key Result #1
Verbesserung des Net Promoter Scores (NPS) von -20 auf 30
Key Result #2
Erhöhung der Micro Conversion Rate des Bestellvorgangs (ab Warenkorb) von 30% auf über 90%
Key Result #3
Wir haben über A/B-Tests im Bestellprozess die Kundenbewertung von 1,5 Sterne auf 4 Sterne gesteigert.
Key Result #4
Wir haben Interviews mit Influencern im Leistungssport durchgeführt, die auf ihren Instagram-Kanälen Stories mit einer Reichweite von insg. 1 Mio Followern gepostet haben.
Für die Formulierung von qualitativen Objectives und den dazugehörigen quantitativen Key Results lässt sich gut die folgende Formulierung von John Doerr heranziehen:
Die Formel lautet im Englischen Original: I will (Objective) as measured by (Key Results).
Hierbei ist “gemessen durch” bzw. „measured by“ das spannende: denn erst die Messbarkeit macht ein Ziel zu einem echten Ziel. Ist ein Ziel nicht messbar, ist es nicht mehr als nur ein Wunsch.
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Die OKR-Methode nutzt sogenannte OKR-Sets. Ein OKR-Set besteht aus einem Objective und mehreren Key Results:
Ein Objective und zwei bis vier Key Results bilden ein OKR-Set. Als Key Results werden die relevantesten Erfolgstreiber ausgewählt, das heißt die Ergebnisse mit dem größten Effekt auf die Zielerreichung. Der Zusammenhang zwischen Objectives und Key Results gleicht dem zwischen Atomkernen und Elektronen – ohne einander können sie nicht existieren.
Das macht ein gutes OKR-Set aus…
Die Aktivitäten, die zum Fortschritt der Zielerfüllung von Objectives, insbesondere Key Results führen, sind Aufgaben bzw. Tasks oder Projekte.
In der Praxis passiert es schnell, dass Key Results eine Liste von Tasks sind, also den Output und nicht den Outcome beschreiben. Um mehr in Richtung „Outcome“ zu kommen, fragen Sie sich, warum Sie einen bestimmten Task bearbeiten wollen, welchen Sinn oder Zweck Sie damit verfolgen, welches Problem Sie damit lösen.
Woher kommt das? Traditionelle Ziel- und Leistungssysteme sind darauf getrimmt, Aktivitäten zu honorieren. Das heißt Mitarbeitende werden für die Erledigung bzw. Abarbeitung von Aufgaben incentiviert – um so mehr erledigt wird, um so besser.
Dabei wird viel zu wenig bzw. gar nicht auf den Nutzen geschaut. OKR-Sets – Objectives als auch Key Results stellen jedoch den Outcome, den Nutzen, die Wirkung in den Vordergrund.
Die OKR-Methode kann grundsätzlich auch für Jahres-OKRs verwendet werden. MOALs sind Mid term gOALs, meist Jahresziele in Form von OKR-Sets oder als Ziel formuliert (“Goal”) und mit Ziel-KPIs ergänzt. Diese Ziele für ein gesamtes Jahr werden dann in die Quartals-Ziele heruntergebrochen.
Hier ein Beispiel für ein gutes OKR-Set:
Wir formulieren Beispiele gerne anhand von einem Musterunternehmen und einer Situation. Unser Musterunternehmen stellt Caps und Trikots für Vereine und Clubs her.
Die Situation: Das Musterunternehmen hat im Moment eine geringe Kundenzufriedenheit und möchte das Thema angehen sowie eine datengetriebene Basis für mögliche Maßnahmen schaffen.
Objective #1
Wir haben ein klares Verständnis dafür gewonnen, welche Zufriedenheitstreiber für den Kunden in unserer Interaktion mit ihnen relevant sind
Key Result #1
Wir haben 500 Antworten einer außerordentlichen Online-Kundenbefragung ausgewertet zur Erarbeitung von Maßnahmen
Key Result #2
Wir haben mit 15 qualitativen persönlichen Interviews unserer umsatzstärksten abgesprungenen Kunden unsere Hypothesen zur Erarbeitung von Maßnahmen validiert
Weitere Beispiele im Artikel OKR Beispiele – qualitative Objectives und quantitative Key Results.
Eine OKR Software bzw. ein OKR Tool kann beim Erstellen, Abstimmen, Veröffentlichen, Kommunizieren, Messen, Tracken und Visualisieren von Objectives und Key Results unterstützen.
Wie bei jedem Werkzeug kommt es auch bei der OKR-Methode auf die richtige Anwendung an, denn “A fool with a tool is still a fool”. Auch die richtige Umgebung, das “Milieu” ist wichtig: Führungsstil, gelebte Unternehmenskultur uvm.
Richtig eingesetzt hilft OKR die Vision des Unternehmens in iterativen Zyklen umzusetzen:
Der OKR-Zyklus ist in drei Phasen eingeteilt: Planungsphase, Ausführungsphase und Abschlussphase.
Der OKR-Zyklus wird immer wieder iterativ durchlaufen. Die Dauer eine Zyklus, die sogenannte Kadenz kann von zwei bis 6 Monaten – die meisten Unternehmen arbeiten mit einer Kadenz von 3 Monaten.
Die/der Hauptverantwortliche für die Durchführung des OKR-Prozesses und das OKR Coaching ist die/der OKR Coach, OKR Master, OKR Shepherd, OKR Facilitator, OKR Champion … – bislang hat sich kein einheitlicher Begriff für die Rolle durchgesetzt – im Gegensatz zum z.B. Scrum Master bei Scrum.
Hier ein kurzer Überblick zum OKR-Zyklus:
Der OKR-Zyklus
Der OKR-Zyklus beginnt mit der Planungsphase. Im Rahmen dieser werden zu Beginn des OKR Zyklus in sogenannten OKR-Plannings, die OKR-Sets erstellt (Festlegen von OKRs) und zwar zunächst auf der Organisationsebene bzw. Unternehmensebene (Top-Level OKR Sets) mit den meist strategischen Zielen. Dann erstellen die Abteilungen ihre OKR-Sets auf Basis der Top-Level OKR-Sets und dann, auf Basis der Abteilungs OKR-Sets, die Teams, möglichst in Selbstorganisation. Teilweise unterteilen wird das OKR Planning in ein OKR Drafting und ein OKR Refinement.
Die vertikale Abstimmung von Unternehmensebene über Abteilungen bis zu den Teams wird Top-down Abstimmung genannt. Ergänzend dazu können Teams Ideen für OKR-Sets den Abteilungen und der Geschäftsleitung bzw. dem Führungsteam vorschlagen. Damit können Teams bzw. Abteilungen parallel zum Top-Down Prozess auch individuelle / lokale Ziele erstellen und mit der nächst höheren Ebene verhandeln. Diese Abstimmung wird Bottom-up Abstimmung genannt.
Parallel hierzu findet eine horizontale Abstimmung zwischen den Abteilungen und Teams statt.
Während der Ausführungsphase des OKR-Zyklus wird an der eigentlichen Zielerfüllung gearbeitet und der Fortschritt gemessen und beobachtet. Dazu finden OKR Events – sowohl tägliche als auch wöchentliche Check-in-Meetings statt. Die täglichen Stand-up-Meetings werden Daily Huddles genannt. Die wöchentlichen Besprechungen werden OKR Check-in oder OKR-Weekly genannt.
Sollten völlig unerwartete, sehr einschneidende Ereignisse, wie Pandemie Lockdown, 9/11, … eintreten, können auch in der Ausführungsphase außerordentliche OKR-Plannings stattfinden und neue OKR-Sets erstellt werden.
Am Ende des OKR-Zyklus (meist am Ende des Quartals) werden in der Abschlussphase die OKR-Sets im OKR Review in allen Teams gemessen und das Erreichen des Ziels (die Objectives und Key Results) begutachtet. Zudem wird am Ende des Zyklus der OKR-Prozess und die Zusammenarbeit in einer OKR Retrospektive in allen Teams begutachtet und damit die Methode und die Zusammenarbeit optimiert. Die inhaltlichen und methodischen Erkenntnisse fließen in den nächsten Zyklus ein. Durch die relativ kurzen Zyklen von typischerweise 3 Monaten entsteht eine relativ hohe Agilität im gesamten Unternehmen.
Hier ein Überblick über die OKR-Meetings. Gewisse Meetings sind u.U. bereits etabliert, wie das Daily Standup bzw. Daily Scrum oder ein wöchentliches Status-Meeting bzw. One-on-One Meeting – hier wird dann die Agenda in puncto OKR verändert oder ergänzt.
Auch das Zusammenlegen mit anderen Meetings kann sinnvoll sein, etwa das OKR-Weekly mit einem Scrum-Sprint-Review. Die angegebene Dauer ist ein Anhaltswert, kann jedoch von Unternehmen zu Unternehmen – sowie abhängig von der Unternehmensebene und Teilnehmeranzahl variieren.
(Tabelle auf Smartphone horizontal scrollbar)
Meeting | Beschreibung | Frequenz | Dauer |
---|---|---|---|
OKR Planning | Erstellung der OKR-Sets auf allen Ebenen | am Anfang jedes OKR-Zyklus, typ. jedes Quartal | 4 Stunden bis 1 Tag |
Daily Huddle | tägliches Check-In Meeting – vgl. Daily Scrum | jeden Arbeitstag | max. 15 Minuten |
OKR Weekly | wöchentliches Check-In und Status-Meeting | jede Woche | 30 – 60 Minuten |
OKR Review | Präsentation der OKR-Sets mit Status- und Auswertung (Score) | am Ende jedes OKR-Zyklus, typ. jedes Quartal | max. 90 Minuten |
OKR Retrospektive | Verbesserungspotentialen zur Umsetzung im anstehenden OKR-Zyklus | am Ende jedes OKR-Zyklus, typ. jedes Quartal | max. 120 Minuten |
Bei einem Key Result ist eine simple Ja- oder Nein-Beurteilung möglich: Wurde das Ziel erreicht oder nicht?
Was, wenn das Ziel nur knapp verfehlt wurde oder zu 80% erreicht? Dann wurde zwar das gesteckte Ziel nicht erreicht, es wurden aber Fortschritte erzielt. Somit ist ein gewisser Erfolg zu verzeichnen.
Um dieser Tatsache gerecht zu werden, werden die Ergebnisse anhand des Zielerreichungsgrades (bzw. Grad der Zielerreichung, engl. „Score“) auf einer Prozentskala bewertet, die von 0 bis 100 Prozent bzw. von 0 bis 1,0 geht.
Der Erreichungsgrad bzw. Score wird in drei Bereiche aufgeteilt und den Ampelfarben Rot, Gelb Grün zugeordnet. Deshalb spricht man auch von der OKR-Ampel:
Von traditionellen Zielsystemen sind wir es gewohnt, dass wir 100 Prozent erreichen oder gar übererfüllen müssen. In der OKR-Methodik ist es völlig in Ordnung, 70 Prozent bzw. 0,7 zu erreichen.
Dabei ist wichtig, dass das Unternehmen eine gesunde Fehlerkultur hat und es akzeptiert wird, dass ein Ziel auch verfehlt werden darf. Denn die Ziele sind sehr ambitioniert. Das gilt auch für die Micro Conversion Rate von über 90 Prozent in unserem Beispiel.
Auch in den wöchentlichen OKR-Status-Besprechungen kann der Score nach dem Ampelsystem betrachtet werden. Am Anfang eines OKR-Zyklus zeigt die Ampel aber immer Rot, da noch kein oder kein großer Fortschritt zu verzeichnen ist. Aus diesem Grund ist es in dieser Phase viel wichtiger, die Einschätzung bzw. den sogenannten Confidence-Level zu beobachten.
Dieser gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit, also die Zuversicht ist, am Ende des OKR-Zyklus (bzw. zum evtl. im Key Result definierten früheren Zeitpunkt) ein Ergebnis von 0,7 oder besser zu erreichen.
Da dies eine rein subjektive Einschätzung ist, werden den in Prozent definierten Confidence-Level-Werten in der Praxis entsprechende Beschreibungen zugeordnet, beispielsweise:
Parallel zur OKR-Methode können die Teams mit KPIs ihre operative Performance messen und beobachten. Hierbei können auch operative Ziele mit KPIs festgelegt werden – Ziele für einen Zyklus, bis zum Ende des Jahres oder auch für langfristige Unternehmnsziele. Entsteht ein Fokus-Thema für einen OKR-Zyklus, kann ein KPI auch für ein Key Result für ein OKR-Set herangezogen werden.
Die OKR-Methode läßt sich gut mit agilen Rahmenwerken, wie Scrum und Kanban kombinieren.
OKR sorgt für den Fortschritt Richtung Vision bzw. Leitbild. Scrum bzw. Kanban unterstützt die operative Umsetzung der Tasks und hilft bei der iterativen Umsetzung von Projekten und Aufgaben und trägt damit zum Fortschritt der Key Results bei.
OKR ist die ideale Ergänzung für SCRUM: Der Scrum Product Owner ist verantwortlich für die Schaffung von Business Value ist: sie/er erstellt und priorisiert das Product-Backlog und nimmt die dringendsten bzw. wichtigsten Backlog-Items ganz nach oben auf die Liste und stellt damit sicher, dass die Items als Erstes erledigt werden, die über den höchsten Business Value verfügen. Und dabei helfen die OKR-Sets, die richtige Priorisierung des Business Values vorzunehmen!
SCRUM ist die ideale Ergänzung für OKR: Zur Umsetzung von Zielen bedarf es in der heutigen
VUCA-Welt mit rasch verändernden Anforderungen und Rahmenbedingungen einer sehr iterativen und agilen Vorgehensweise. Hier kommt Scrum bzw. Kanban ins Spiel und ergänzt damit OKR ideal.
SCRUM sorgt mit kurzen Sprints für Agilität – OKR hilft mit längeren Zyklen eine gewisse Kontiunität sicherzustellen.
Mehr zu “SCRUM goes OKR”, wie die Zyklen und Meetings aufeinander abgestimmt werden sollten, uvm. hier
70 % aller OKR Einführungen scheitern.
Der folgende praxiserprobte achtstufige OKR-Einführungsprozess stellt sicher, dass alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt sind, um in den OKR-Prozess einzusteigen. Die acht Stufen, die wir in unserer OKR Beratung im Gespräch mit den Auftraggebern klären sind:
1. Erfolgskriterien definieren,
2. OKR Process Owner benennen,
3. C-Level-Sponsor benennen,
4. Umfang der initialen OKR-Einführung festlegen,
5. OKR-Kadenz / Zyklus-Dauer festlegen,
6. OKR-Meetings aufsetzen,
7. OKR-Veröffentlichung und
8. interne Kommunikation.
Im Agilen Manifest heißt es: „Individuals and Interactions over Processes and Tools.“ Auch im Zusammenhang mit OKR, insbesondere mit der Einführung von OKR, ist es wichtig, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge. Das soll nicht heißen, dass die OKR-Prozesse und Tools unwichtig sind, sondern vielmehr, dass es darum geht, die Menschen, die Kolleginnen und Kollegen wertschätzend abzuholen und auf die OKR-Reise mitzunehmen.
Oft wird gesagt, dass OKR Agilität voraussetzt. Wir sind der Meinung, dass OKR Agilität nicht voraussetzt – es unterstützt Agilität und schafft dabei den richtigen Fokus. Es ist das „Schmiermittel“ für erfolgreiche agile Teams.
Gleichzeitig hilft OKR Unternehmen, die noch nicht agil arbeiten, sich in Richtung Agilität zu entwickeln. Agilität führt zur iterativen und effektiven Neugestaltung und Optimierung von Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen.
AUTHOR
OKR (Objectives and Key Results) ist eine Zielmanagement- und Strategieausführungsmethode, um Fokus, einheitliche Ausrichtung, Selbstverpflichtung (Commitment) und Transparenz rund um ambitionierte messbare Ziele zu schaffen.
Dabei werden die Ziele normalerweise vierteljährlich gesetzt, nachverfolgt und neu bewertet. Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle in die gleiche Richtung gehen, mit klaren Prioritäten, in einem konstanten Rhythmus.
OKR läßt sich in Unternehmen jeglicher Größe anwenden – von Start-ups über KMUs bis zu Konzernen. OKR eignet sich für Unternehmen jeder Branche – nicht nur für IT-Unternehmen, auch wenn die Ursprünge auf Intel und Google zurückführen.
OKR kann zudem in jeder Organisationsform eingesetzt werden von Aufbau- bzw. Linienorganisationen, über Mehrlinienorganisationen, wie Matrixorganisation bis zu Netzwerkorganisationen, wie Squads/Chapters/Tribes (Spotify-Modell), Holokratie bzw. Holakratie sowie Soziokratie.
Die Anfänge von OKR liegen ca. 50 Jahre zurück. Der Begründer von OKR ist Andrew Stephen Grove – kurz Andy Grove. Er war langjähriger CEO von Intel.
John Doerr, ehemals Vertriebsmitarbeiter bei Intel führte 1999, als Investment-Manager bei der Venture-Capital-Firma Kleiner Perkins die OKR-Methode bei Google ein, als Google noch 40 Mitarbeitende zählte. 2012 präsentierte Rick Klau von Google Ventures OKR im Video “How Google sets goals: OKR”. Seit dieser Veröffentlichung erlebte die OKR-Methode einen enormen Schub an Beliebtheit.
Es gibt bei OKR keine offizielle Institution, wie bei Scrum z.B. Scrum.org oder die ScrumAlliance. So hat im Detail OKR je nach Unternehmen, Beratungsunternehmen bzw. Berater, etwas unterschiedliche Ausprägungen – beruhen jedoch maßgeblich auf den Ansätzen von Andy Grove und John Doerr.
Bei Aufbauorganisationen dauert die Einführung je nach Instanztiefe (Anzahl der Hierarchieebenen) und Kadenz (Dauer eines OKR-Zyklus) typischerweise: Instanztiefe x Kadenz + 1 Kadenz, d.h. bei einer Instanztiefe von 3 und einer Kadenz von 3 Monaten ca. 12 Monate wenn die Einführung Ebene für Ebene jeweils einen OKR-Zyklus benötigt.
Die Einführung kann auch schneller durchgeführt werden – die vollständige Etablierung und das leben der Philosophie hinter OKR und dem damit verbundenen Mindset kann je nach Rahmenbedingungen auch länger dauern. Die Einführung kann jederzeit erfolgen auch unterjährig.
Der OKR-Prozess benötigt einen Hauptverantwortlichen, um diesen im Unternehmen voranzutreiben und zu überwachen, analog zum Scrum Master beim Scrum-Prozess. Bislang hat sich für die Rolle noch keine Bezeichnung durchgesetzt.
Es kursieren Begriffe, wie OKR Coach, Expert, Master, Shepherd, Manager, Ambassador, Facilitator, Champion und Process Owner. Verschiedene Trainingsanbieter bieten dementsprechend unterschiedliche Zertifikate an.
Die OKR-Methode erscheint auf den ersten Blick sehr simpel. Für das Lernen der Methode gibt es Bücher, Online-Kurse, Seminare und Workshops. Trotz aller Einfachheit tun sich Teams und Mitarbeitende jedoch oft bei der Umsetzung der Methode schwer.
Viele OKR-Einführungen scheitern an der fehlenden Praxiserfahrung der Mitarbeitenden bzw. Führungskräfte. Die Erstellung der OKR-Sets ist der Klassiker – hier braucht es etwas Erfahrung und Übung. Allzu oft sind Key Results leider reine Aufgabenlisten.
Auch die Daily Huddles und die Moderation der ersten OKR-Weekly’s, OKR-Reviews sowie insbesondere der OKR-Retrospektiven benötigen etwas Übung. Deshalb ist die Unterstützung durch praxiserfahrene Experten empfehlenswert.
Ergebnisse aus der OKR-Methode sind schon oft von Anfang an bei der Einführung positiv bemerkbar. Alleine die Diskussion rund um die Erstellung der ersten OKR-Sets schafft Fokus und eine einheitliche Ausrichtung.
Im weiteren Verlauf Selbstverpflichtung (Commitment) und Transparenz. Insgesamt trägt OKR meist maßgeblich und rasch für mehr Erfolg durch ambitionierte und messbare Ziele bei.
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